Welche Versicherungen gibt es für Wohnmobile?
Urlaub mit dem eigenen Wohnmobil wird immer beliebter. Der Grund: Das Reisen mit dem Campingmobil bietet Ihnen die größtmögliche Flexibilität. Sie sind von den Öffnungszeiten eines Hotels völlig unabhängig und können stattdessen überall dort übernachten, wo es Ihnen gefällt. Wer sich zum Kauf eines Reisemobils entscheidet, benötigt natürlich auch eine Versicherung. Wir verraten Ihnen, mit welchen Kosten Sie für eine Wohnmobilversicherung rechnen müssen und worauf beim Abschluss zu achten ist.
Was sagt der Gesetzgeber?
Wie für jedes andere Kraftfahrzeug, ist auch für das Wohnmobil eine Haftpflichtversicherung zwingend vorgeschrieben. Für alle Wohnmobilbesitzer ist es jedoch ratsam, nicht nur diese Pflichtversicherung, sondern eine Teil- oder gar Vollkaskoversicherung abzuschließen. Entstehen am Wohnmobil Schäden durch Diebstahl oder Schäden am Inventar, springen diese Versicherungen ein.
Die Haftpflichtversicherung für Wohnmobile deckt alle Personen-, Sach- und Vermögensschäden ab, die Sie bei einem Unfall mit Ihrem Wohnmobil Dritten zufügen. Die Versicherungssumme liegt bei den meisten Anbietern bei 100 Millionen Euro. Bei Personenschäden hingegen variieren die Deckungssummen bei den einzelnen Versicherungen teilweise recht stark. Haben Sie eine Haftpflichtversicherung für Ihr Wohnmobil abgeschlossen, erhalten Sie von der Versicherung eine elektronische Versicherungsbestätigungsnummer. Diese müssen Sie bei der Zulassungsstelle vorlegen und können nur dann eine Neuzulassung vornehmen.
Zusätzlich zu vorgenannten Schäden deckt eine Teilkaskoversicherung Schäden durch Diebstahl, Brand, Explosionen oder Kurzschlüsse ab. Auch Glasschäden sind bei vielen Anbietern involviert. Die Kollision mit Wildtieren sowie Marderbisse sind ebenfalls Schäden, bei welchen eine Teilkaskoversicherung einspringen kann. Nicht alle Versicherer haben diese Leistungen aber im Katalog: Es gilt also, sich vor Vertragsabschluss die Vertragsbedingungen genau durchzulesen.
Die beste Leistung bietet Ihnen die Vollkasko. Sie enthält alle Leistungen, die Ihnen die Teilkasko ebenfalls bietet. Sie kommt aber auch für Schäden auf, die Sie selbst an Ihrem Wohnmobil verursacht haben. Auch Schäden durch Vandalismus sind in diesem Schutz enthalten. Dementsprechend ist die Vollkasko die teuerste der drei Versicherungen für Wohnmobile. Je jünger und hochwertiger Ihr Wohnmobil ist, desto ratsamer ist der Abschluss einer Vollkaskoversicherung.
Alle Arten der Wohnmobilversicherung können Sie in der Regel fristgerecht bis einen Monat vor Vertragsende fristgerecht kündigen. Wenn Ihr Versicherer die Beiträge erhöht, ist natürlich auch die außerordentliche Kündigung möglich.
Was kostet eine Wohnmobilversicherung?
Ähnlich wie bei der Kfz-Versicherung kann man auch den Preis für eine Wohnmobilversicherung nicht pauschalisieren. Die Kosten sind von vielen Faktoren abhängig. Unter anderem bestimmen das Baujahr des Wohnmobils ebenso wie das Alter des versicherten Fahrers eine Rolle bei der Prämienberechnung. Auch die Höhe der Selbstbeteiligung ist ein Faktor, welcher den Preis maßgeblich bestimmt. Hier gilt: Je höher die Selbstbeteiligung (also je mehr Kosten Sie im Schadenfall selbst übernehmen), desto geringer der Beitrag für die Versicherung.
Wie kann man bei der Wohnmobilversicherung sparen?
Wer sich ein Wohnmobil neu kauft und entsprechend eine Versicherung benötigt, sollte auf jeden Fall mehrere Anbieter miteinander vergleichen. Die Konditionen und Preise unterscheiden sich teilweise erheblich voneinander, sodass ein Preisvergleich auf jeden Fall ratsam ist. Bei einigen Versicherungen gibt es zudem Rabatte für bestimmte Berufsgruppen. So können zum Beispiel Beamte bei ihrer Wohnmobilversicherung sparen, wenn sie diese Rabattaktionen in Anspruch nehmen. Eine weitere Möglichkeit, bei der Wohnmobilversicherung zu sparen: Besteht das Wohnmobil aus glasfaserverstärkten Kunststoffen und nicht aus Aluminium, ist es weitaus robuster und somit unanfälliger gegen Hagelschäden. Aus diesem Grund bieten viele Versicherer für diese Wohnmobile ebenso Vergünstigungen an. Ein kleiner Tipp zum Schluss: Nutzen Sie das Saisonkennzeichen und melden Sie Ihr Wohnmobil nur für die Zeit an, in der Sie es tatsächlich benötigen.
Welche Zusatzleistungen sind möglich?
Zusätzlich zur vom Gesetzgeber vorgeschriebenen Haftpflicht, der Voll- oder Teilkasko können Sie bei jeder Versicherung diverse Zusatzleistungen buchen. Dazu zählen unter anderem die Auslandschadenschutz-Versicherung, die Fahrerschutz-Unfall-Versicherung oder der Ersatz von mitgeführten Sportgeräten. Natürlich erhöht sich der Beitrag zu Ihrer Versicherung entsprechend, wenn Sie eine oder mehrere dieser Zusatzleistungen in Anspruch nehmen. In der Praxis bewährt hat sich zudem den Verkehrs-Rechtsschutz für Wohnmobile. Sie deckt die finanziellen Kosten ab, die Ihnen im Fall einer juristischen Auseinandersetzung entstehen.
Was ist der Unterschied zur Kfz-Versicherung?
Eine Versicherung für Wohnmobile unterscheidet sich in einigen Punkten von der Kfz-Versicherung. Ein grundlegender Unterschied: Während es bei der Kfz-Versicherung 39 Schadensfreiheitsklassen gibt, gibt es bei der Wohnmobilversicherung maximal 20. Eine Einteilung in Typ- oder Regionalklassen, wie Sie sie sicher von Ihrer Kfz-Versicherung kennen, gibt es bei der Versicherung für Wohnmobile nicht. Bei der richtigen Wahl der Versicherung gibt es natürlich einiges zu beachten. Möchten Sie sich nicht mit einem Kauf und Versicherungen herumschlagen, gibt es noch die Möglichkeit Wohnmobile zu mieten. So können Sie auch ohne großen Aufwand mit einem Wohnmobil in den Urlaub fahren.